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Geschichte

DJK Sportfreunde 08 Rheydt e.V. – Kleine Vereinsgeschichte

Die Zeit bis zum Verbot im 3. Reich

Die DJK Sportfreunde 08 Rheydt e.V. entstanden erst nach dem 2. Weltkrieg. Doch sie berufen sich auf fünf Rheydter Vereine, deren erster 1908 gegründet wurde. Keimzelle war die katholische Pfarre St. Marien im Zentrum von Rheydt. Hier wurde 1908 der Verein St. Marien 08 gegründet, der u.a. ein Trommlercorps besaß. Weitere Vereine sind TuRa 13 Rheydt, Rheydt 17 sowie Aufwärts St. Franziskus und Sportfreunde Kolping. Diese der katholischen DJK-Gemeinschaft verpflich-teten Vereine taten sich u.a. im Faustball hervor, das in Rheydt immer eine Hochburg besaß. 1920 gründete Carl Mosterts in Würzburg den DJK-Verband, einen Zusammenschluß katholischer Verbände. Gründungsmitglieder waren u.a. die Mönchengladbacher Verbände „Verband westdt. Arbeiter- und Knappenvereine“, und der „Volksverein für das Katholische Deutschland“. Dieser Sportverband spielte, wie einige andere Sportverbände auch, eigene Spielrunden aus, an denen die angeschlossenen Vereine teilnahmen. Sportarten im Gau Niederrhein und im Bezirk Mönchengladbach waren Fußball, Handball, Turnen, Leichtathletik, Schlagball, Faustball und Schwimmen. Aber auch Trommlercorps und andere Abteilungen gab es in den DJK-Vereinen (die allerdings selten ein „DJK“ im Namen hatten). Von 1928 ist aus den amtlichen Mitteilungen des Gaus Niederrhein/Bezirk Mönchengladbach bekannt, daß TuRa 13 Rheydt in der B-Klasse mit gutem Erfolg Fußball spielte. Auch damals schon gab es Ordnungsstrafen wegen Nichtteilnahme an der „Schiedsrichterbelehrung“, „fehlende Ergebnisdurchsage“ u.a.m. Gespielt wurde am Schlachthof in Rheydt. Rheydt 17 taucht 1929 noch einmal in einem Finalspiel des Faustballs gegen Nierswacht Odenkirchen auf, das leider verlorengeht. Aus dem Jahre 1930 sind keine Nachrichten über TuRa Rheydt mehr bekannt, dafür tauchen (im Fußball) die Sportfreunde Rheydt immer öfter auf. 1934/35 wurde in Nazi-Deutschland die DJK-Gemeinschaft verboten, was zunächst auch das Ende des Vereines war.

Als Sportarten wurden angeboten: Faustball, Fußball, Handball, Leichtathletik, Turnen

Die Neugründungsphase – mit Handball fing es an

Am 14.07.1956 erfolgte die Gründung der DJK Sportfreunde 08 Rheydt e.V. unter Rektor Jac Kremer mit Abteilungen Handball und Leichtathletik im Jugendheim Jöbgesbergweg. Jugend- und Sportwart war Hans Pesch, Christian Kühbach Kassierer und Geschäftsführer. Kaplan Haas war geistlicher Beirat. Erste Abteilung ist Handball, die Heinz Hilgers aus Mitgliedern der Kolping-Familie zusammenstellte. Gründungsmitglieder u.a.: Josef Pesch, Hans Hermanns, Hans-Josef Heister, Heribert Keiner, Theo Kühbach. Hier zeigt sich die Verpflichtung der DJK Rheydt gegenüber der Kolping-Familie und der DJK-Tradition.

Kurze Zeit später folgte auch die Gründung der Leichtathletik-Abteilung.

November 1956: Gründung der Tischtennisabteilung durch Rolf Berzen, 24.8.57 Eintritt in WTTV.

Erster Vorsitzender war Jac Kremer, der 1918 bei DJK Rheydt 17 in der Pfarre Herz-Jesu mit den Sportarten Leichtathletik, Gerätturnen und Fußball begonnen hatte.

1957 blieb der alte Vorstand, nur Hans Hoffmanns (2. Vorsitzender), Heribert Keiner (2. Geschäftsführer) und Josef Pesch als Kassierer kamen hinzu.

1959 war Dieter Erler der beste Schüler einer sehr erfolgreichen Leicht-athletikabteilung.

1960 eigene Karnevalsveranstaltung. Am 1.1. hat der Verein 168 Mitglieder

1961 schaffen die Tischtennisspieler den Aufstieg in die 1. Kreisklasse, Hans-Dieter Schippers und Norbert Cüppers schaffen die Qualifikation zum Bundessportfest nach Nürnberg. Günter Schommen gelang dies bei den Leichtathleten (8. Platz im Fünfkampf der Schüler B)

1963 wird das erste DJK-Sportecho, für zehn Jahre Vereinszeitung der DJK, aufgelegt. Im Feldhandball belegt der Verein Platz 7, die zweite Mannschaft Rang 3. Eine B-Jugend ist aktiv. Die Tischtennisspieler nehmen 1962/63 mit zwei Herren- und einer Jugendmannschaft (1.KK Rang 6, 2. KK Rang 8, Jugend-KK: Rang 6)am Wettspielbetrieb teil. Herbert Bongartz und Rolf Rütters dominieren auf Stadt- und Kreisebene. Abteilungsleiter ist Heribert Nelis. Erfolgreichste Abteilung aber ist die Leichathletik, die ein eigenes Sportfest mit 400 Meldungen auf die Beine stellt. Der A-Jugendliche Günter Schommen ragt mit seinen Leistungen heraus.

1964 1. Handballmannschaft schafft Aufstieg in 2.KK (Halle) knapp nicht. Alle Mannschaften nehmen an diversen Turnieren mit wechselndem Erfolg teil.

Tischtennis – die Frauen kommen

Am 1.3.64 wird die  Tischtennis-Damen-Abteilung gegründet. Einige Spielerfrauen (Frau Berzen, Frau Rütters u.a.) wollen sich auch sportlich betätigen. Die 1.Herren wird 2. in der 1. Kreisklasse und steigt in die Bezirksklasse auf (H. Bongartz, R. Rütters, H.D. Rütters, W. Rütters, P. Zachmann, H.P. Rütters mit 9:6 in einem entscheidenden Spiel gegen Viersen 01 vor 100 Zuschauern), die 2. steigt in die neugegründete 3. KK ab (5. Tabellenplatz).

Am 30./31. Mai richtet die Leichtathletikabteilung den Mehrkampftag des Kreises Mönchengladbach aus. Dabei wurde Günter Rupp (Jugend B) im Fünfkampf Zweiter, die B-Jugend-Mannschaft wurde Zweiter im Fünfkampf. Beim Diözesansportfest in Hambach wurde die 4×100 m Staffel Sieger (49,6 sec mit Götz-Rupp-Feiter-Langen)

Die Handballer belegten mittlere Tabellenplätze und schnitten bei ihrem Turnier (Feldhandball) mit Rang 7 von acht Teams auch nicht sehr gut ab. Im Klubkampf bei der DJK Osterath wurde mit 2:1 Spielen gewonnen.

Bei der JHV am 23.10.64 wurde folgender Vorstand gewählt: 1. Vositzender Christian Kühbach, 2. Vorsitzender Winfried Spelten, Geschäftsführer Theodor Kühbach, 1. Kassierer Josef Pesch, 2. Kassierer Rolf Berzen, Handballwart Josef Wilms, Tischtenniswart H.D. Schippers, 1. Leichtathletikwart Hans Pesch, 2. Leichtathletikwart Günter Schommen, Jugendwart Herbert Mostler, Frauenwartin Otti Käsmacher, Beisitzer Karl Heinz Fink und Wilfried Rütters.

Sogar ein Vereinslied für die DJK Rheydt gab es einmal – wenn es auch von vielen vergessen und den meisten unbekannt ist.

Vereinslied (1964)

Blau-Gold

Blau-Gold sind unsere Farben
Blau-Gold ist unsere Tracht
Schwarz ist uns die Vergangenheit,
oft dunkel wie die Nacht!
Doch hell die Zukunft vor uns liegt,
im hellsten Sonnenschein,
wer so das Mißgeschick besiegt,
der geht zugrunde nicht.
DJK, DJK sollst du bestehn
sollst blühn, sollst gedeihn,
niemals welken und vergehn.
Und schlagt ihr uns auch heute noch,
die Zukunft die gehört uns doch.
Auf, auf, auf in den Streit
es kommt auch unsere Zeit.

In manchem Kampf wir stritten,
mit Eifer und mit Macht,
hat doch die Siegesschale
nur selten uns gelacht.
Ob auch in heißem Kampfe wir
als die Besseren uns gezeigt,
hat doch die Siegesschale sich
dem Gegner zugeneigt.
Doch getrost, doch getrost,
es geht durch Macht und Licht
zwar oft besiegt, zwar oft besiegt,
doch entmutigt sind wir nicht.
Und schlagt ihr uns auch heute noch,
die Zukunft die gehört uns doch.
Auf, auf, auf in den Streit
es kommt auch unsere Zeit.

Solang drei Mann beisammen
auf heilen Beinen stehn,
solang auf DJK-Plätzen und Platten
man den Ball wird sausen sehn
solang die Kehl noch klingen mag
und klingen wird das Lied
solang bis das der letzte Mann
noch Handball und Tischtennis spielt.
DJK, DJK, solange sollst du bestehen
sollst blühn, sollst gedeihn,
niemals wirst du untergehn.
Uns sinkt auch einer in das Grab
ein andrer löst sofort ihn ab.
Der Mann kann untergehen,
die DJK aber soll bestehen..

In die Saison 64/65 starten die Handballer mit 2 Teams: die erste Mannschaft ist in die 2. Kreisklasse aufgestiegen, die zweite in der 4. Kreisklasse gemeldet. Auch eine Jugendmannschaft spielt um Punkte, auch wenn viele Spieler an die Herren abgegeben werden mussten.2 Herren- und eine Jugendmannschaft geht in der Tischtennisabteilung an den Start.

Die Handballer machen zu Beginn des Jahres 1965 eine Krise durch: Zahlreiche Abmeldungen, darunter auch der Vorstand der Handballer um Obmann Josef Wilms, führen dazu, daß Christian Kühbach neben dem Vereinsvorsitz auch wieder die Handballabteilung übernehmen muß. Nach einigem Hin und Her kann der Spielbetrieb aber aufrechterhalten werden.

Günter Rupp in der B-Jugend ist der überragende Leichtathlet des Vereins: mit 6,25m im Weitsprung und 2197 Punkten im Fünfkampf belegt er in der Bestenliste den ersten bzw. zweiten Platz. Gute Jugendliche bilden das Gerüst der Abteilung, die aber bei den Herren schwach besetzt sind. Dennoch konnte 1965 die Kreismehrkampfmeisterschaft ausgerichtet werden, bei der die DJK Rheydt einen guten 4. Platz belegte.

Am 25. Juni kam es dann zu einer ausserordentlichen Jahreshauptversammlung, weil Christian Kühbach wg. Krankheit sein Amt nicht mehr ausführen konnte. Neuer Vorstand: Jac Cremer (1. Vorsitzender), Jakob Wolf (2. Vorsitzender), Paul Steinforth (Geschäftsführer), Josef Pesch (1. Kassierer), Rolf Berzen (2. Kassierer), Heinz Hilgers (Handballwart), Heribert Nelis (Tischtenniswart), Hans Pesch (Leichtathletikwart).

Sportverein in den 60er Jahren – mehr als nur Körperertüchtigung. Auch die DJK Rheydt bietet in ihrem Winterprogramm allerlei erbauliches:

20.10.65          DIA-Abend – Wir zeigen Aufnahmen einer Frankreich-Fahrt und weitere DIAs, die uns von befreundeten Kreisen zur Verfügung gestellt wurden. Teilnehmer des Abends können ihre DIAs ebenfalls mitbringen.

17.11.65                   Vortragsabend über das Thema „Christ – Sport – Gesundheit“ Es spricht unser Sportarzt Herr Dr. med. Norbert Reh

15.12.65          Filmabend – Zur Vorführung kommt ein zeitnaher Film.

(aus der DJK-Vereinszeitung)

Schwierigkeiten haben die Handballer und Leichtathleten im Winter 65/66: Zum zweiten Male in Folge muß das Hallentraining – Handball wird in den 60er Jahren noch meist als Feldhandball gespielt – wegen Umbauarbeiten in der -kleinen- Halle Torfbend ausfallen. Die DJK Rheydt muß als einziger Rheydter Verein eine Sporthalle außerhalb der Stadtgrenzen (in Mönchengladbach) mieten, um überhaupt eine Spielmöglichkeit zu haben. Auch die Tischtennisspieler mußten ausweichen: Im Jugendheim St. Marien gingen – wenn auch mit einigen Problemen – die Spiele über die Bühne. Diese Problematik beschäftigte die Vorstände des Vereines mehrere Jahre

Mit Rang 7 von 22 gewerteten Leichtathletikvereinen im Kreis Mönchengladbach/Viersen schaffte die Abteilung wieder einmal ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Die Ära der Tischtennisabteilung beginnt

1966 wird die Turnhalle der Schule Waisenhausstr. fertiggestellt. Bei den Stadtmeisterschaften dominiert bereits die Damenabteilung, wobei besonders die 12-jährige Edith Bongartz mit vier Titeln überragte.

1967 wird Edith Bongartz dritte der westdeutschen Meisterschaften bei den Schülerinnen und Meister im Doppel mit Hirschmann.Durch ein 5:0 über NTTC Neuß werden die Damen Pokalsieger für Kreisklassenmannschaften auf Bezirksebene.

1968: Im Februar ist der Verbandstrainer des WTTV, Dr. Bela Simon, zu Gast bei DJK Rheydt und dem Rheydter SV. Im Mai folgt eine Sportwoche zum 60-jährigen Bestehen. Die Damen holen den Dreierpokal für Bezirksklassenmannschaften im Bezirk Düsseldorf durch ein 5:1 über Hardt. Höhepunkt ist 1968 aber der Aufstieg der Tischtennisherren mit Rolf Rütters, Heinz-Peter Rütters, Josef Heister, Wilfried Rütters, Erich Käsmacher, Helmut Dewies, Hans-Dieter Schippers und Edmund Platen in die Bezirksklasse

1969 wird Uschi Trepte westdeutsche Meisterin der Schülerinnen. Die Damen werden Meister der Bezirksklasse. Mit diesen Erfolgen beginnt eine nun fast dreißig Jahre andauernde Erfolgsstory, die sich auch im Jubiläumsjahr fortsetzt.

In der Saison 1969/70 gibt es zahlreiche Mannschaftserfolge: Die Damen (Ulrike Schneider, Christa Rütters, Rita Rütters und Uschi Trepte) steigen in die Verbandsliga auf, die Herren (H. Bongartz, H. Dewies, R. Hahn, H.D. Franken, H.P. Rütters, J. Heister und P. Färbers) schaffen den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse, die zweite Mannschaft (K.P. Völkel, R. Rütters, W. Rütters, H.D. Schippers, E. Käsmacher, W. Bongartz) den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Erstmals gewinnt ein Jugendteam des Kreises die Jungen-Bezirksklasse, die höchste Spielklasse: U. Franken, B. Ziegler, U. Trepte, W. Krapohl, R. Richter und L. Förster.

1971 übernimmt Theo Kühbach das Amt des Geschäftsführers. Heinz Hilger (Handball) wurde von Hans-Dieter Pesch und Walter Joeres abgelöst, Rolf Berzen von Heribert Nelis und Hans-Dieter Schippers.

Uschi Trepte wird westdeutsche Meisterin der Schülerinnen in Hennef/Sieg, Jonczyk, Perner und Pietzner Kreispokalsieger der Schüler. Edith Bongartz wird mit Baum (PSV Düsseldorf) westdeutsche Meisterin im Mixed, bei den Mädchen mit Trepte 3. Der Verein erhält den Wanderpokal für die beste Jugendarbeit.

Kerstin Hommel und Gertrud Hermanns – die ersten Nationalspielerinnen

1976/77 erringen die Schülerinnen Kerstin Hommel und Gertrud Hermanns zahlreiche Erfolge: Bei den westdeutschen Meisterschaften werden sie Erste im Doppel bei den Mädchen, Gertrud siegt beim WTTV-Ranglistenturnier und wird fünfte auf Bundesebene (durch schlechtere Satzdifferenz verpaßt sie knapp Rang 3), Kerstin rangiert mit dem zweiten bzw. neunten Platz knapp dahinter. Für Gertrud bedeutet dies die Aufnahme in die Nationalmannschaft. Bei den deutschen Meisterschaf-ten schafft Gertrud den Sprung unter die letzten acht, Kerstin wird sogar dritte. Im Doppel belegt Gertrud mit Anette Schömann den zweiten Platz, Kerstin schafft das Viertelfinale. Im Mixed belegt sie mit Peter Heister, der ebenfalls bei der DJK Rheydt sein Handwerk erlernt hat, den dritten Rang. Zusammen führen sie die zweite Damen-Mannschaft zur Meisterschaft der Bezirksklasse.

11.06.1977 Freundschaftsspiel gegen den Finalisten um den Messecup, SK Postenez Sofia (Bulgarien). Hier gab es ein 0:5 durch Edith Bongartz und Sylvia Bähren  gegen Emilia Neikowa und Albertine Rangelowa. Die zweiten Mannschaften trennten sich 3:5. Hier gewannen  Kerstin Hommel und Gertrud Hermanns gegen Ludmilla Jordanowa, sowie im Doppel gegen Jordanowa/Doitschinowa; Ulrike Schneider-Pflüger ging leer aus.

Am gleichen Wochenende gewannen Hommel/Hermanns durch 3:0-Erfolge über den TSC Euskirchen, SSvg. Haan und TTV Kleve-Brienen die westdeutsche Pokalmeisterschaft der Mädchen.

Die Schülerinnen werden durch ein 5:0 von DJK Rheydt I (Heike Steinwartz, Ina Sudmann, Regine Kissels) über DJK Rheydt II Kreispokalsieger.

Und noch einmal Hommel/Hermanns: zusammen mit Elke Bongartz und Ina Sudmann wurden sie überaus deutlich westdeutscher Mannschaftsmeister bei den Mädchen.

Im November konnte Kerstin Hommel mit einem Sieg beim WTTV-Ranglistenturnier einen weiteren Erfolg einfahren. Ina Sudmann überzeugte mit einem 8. Platz im gleichen Turnier. Beim kurze Zeit später folgenden Bundesranglistenturnier der Schülerinnen hatte Kerstin gegen die starke Daniela Henkel (TTV Kickenbach) und gegen die spätere Nationalspielerin Susanne Wenzel das nachsehen und mußte mit Rang drei vorlieb nehmen.

Die 1. Damen-Mannschaft der DJK schließt in der Hinrunde der Landesliga Grenzland hinter Brauweiler als Zweiter die Hinserie ab.

1980/81: Ursula Trepte, Anita Klein, Regina Wüstefeld und Edith Bongartz starten erfolgreich in der Regionalliga. Besonders Uschi Trepte mit einer Bilanz von 50:23 am Spitzenbrett weiß zu überzeugen. Mit der 2. Mannschaft in der Oberliga und der 3. in der Bezirksliga ist ein gesunder Unterbau geschaffen, um die zahlreichen Talente an die Spitzenleistungen heranzuführen.

1981/82: Ursula Trepte, Anita Klein, Christa Hülser, Sylvia Bähren mischen in der 2. Bundesliga  (die aus der Regionalliga gebildet wird) munter mit und haben von Beginn an weder mit Auf- noch Abstieg etwas zu tun. Überragend ist die Spitzenspielerin Uschi Trepte. Auch die Reserve in der Oberliga hält sich im oberen Mittelfeld sehr gut. Trixi Heinzel, Edith Bongartz, Regine Kissels, Claudia Rütters und Bärbel Schmitz bilden eine der jüngsten Mannschaften der Liga. Auch die Herren sind erfolgreich: Uli Franken, Rudi Perner, Thomas Heister, Helmut Kremer, Dietmar Knab und Dr. Reinhold Kupfer (Abwehrer alter Schule mit Barna-Noppengummi!) belegen auch einen zufriedenstellenden Rang in der Landesliga.

Katja Nolten – ein Talent lernt bei der DJK Rheydt

1982: Ursula Trepte, Anita Klein, Sylvia Bähren , Regina Wüstefeld, Beatrix Heinzel und Christa Hülser stehen vor Beginn der Rückserie auf einem guten Mittelplatz in der 2. Bundesliga. Die 2. Mannschaft ist 5. der Oberliga, die 3 ist 10. in der Verbandsliga und die Herren rangieren auf Rang 5 in der Landesliga. Am Ende der Saison ist der Klassenerhalt dank einer überragenden Uschi Trepte (52:15-Bilanz) sicher geschafft. Für die Spielzeit 82/83 muß das Team – an sich unverändert -in der Hinserie ohne Uschi an den Start: sie erwartet Nachwuchs. Neu im Verein – und zunächst in der Oberliga gemeldet – ist Katja Nolten, die vom TTC Wassenberg kommt. Katja gewinnt für ihren neuen Verein sofort die Schülerinnen-Rangliste des WTTV, bei der mit der siebtplazierten Bärbel Schmitz ein DJK-Eigengewächs ebenfalls hervorragend abschneidet.

Am Saisonende ist aber – obwohl DJK Rheydt als Abstiegskandidat gehandelt wurde – der 6. Tabellenplatz ein gutes Ergebnis. Katja Nolten hat den Sprung in die 1. geschafft und mit einer Bilanz von 42:11 auch überzeugt. Das Oberligateam schneidet mit dem 4. Platz ebenfalls hervorragend ab.

Katja Nolten schafft nach 1982 ihre zweite EM-Teilnahme bei den Schülerinnen – im Doppel mit Ilka Böhning, der später ebenfalls den Sprung in die A-Nationalmannschaft gelingt. In Malmö trägt sie erheblich zum guten 5. Rang der Schülerinnen bei, verpasst als Viertelfinalistin aber knapp eine Medaille (0:2 gegen Nagy/Ungarn, die sie im Mannschaftskampf noch besiegt hatte).

Spielzeit 83/84
Die Damen sorgen für das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte

Bärbel Schmitz qualifiziert sich durch ein sicheres 6:1 für die Endrangliste der Mädchen, während Susanne Dräger bei den Schülerinnen scheitert.

In der 2. Bundesliga orientiert sich DJK Rheydt nun weiter nach oben und belegt nach der Hinserie Rang drei. Dabei stellte die Mannschaft unter Betreuer Friedrich Bongartz einen wohl immerwährenden Rekord auf: Spitzenspielerin Katja Nolten reiste mit dem DTTB nach China, so daß zahlreiche Spiele vorverlegt werden mussten. Drei Spiele in drei Tagen, zwei Spiele an einem Tag – das schafft heute wohl keine andere Mannschaft in der 2. Bundesliga mehr.

Bei der DTTB-Rangliste der Mädchen in Battenberg geht Katja Nolten als Schülerin an den Start – und gewinnt: ohne Niederlage lässt sie auch die Jugend-Nationalspielerinnen Elke Pangert und Nicole Heckwolf hinter sich.

Nur wenige Monate später schiebt sich eine andere Spielerin der DK Rheydt ins Rampenlicht: Bärbel Schmitz. Das DJK-Eigengewächs, von Trainer Adam Schmidt bis an die westdeutsche Spitze geführt, trumpft bei den westdeutschen Einzelmeisterschaften der Mädchen 1983 in Brauweiler groß auf. Durch ein 19:21, 21:9 und 21: 12 gegen die Ranglisten-Zweite Gaby Lux aus Hagen erreicht sie das Halbfinale und trifft hier auf ihre Dauerkonkurrentin Britta Böckmann (TuS Lohauserholz-Daberg). Mit dem 16:21, 21:17 und dem 21:13 macht sie die zweite Überraschung perfekt und steht im Finale. Hier hat sie gegen Titelverteidigerin Nicole Dekein (TuS Jahn Soest) beim 10:21 und 13:21 keine Chance. Dennoch bedeutet dieser zweite Rang den größten Erfolg in ihrer Karriere, den sie mit zwei Bronzemedaillen – im Doppel mit Ute Pütz und im Mixed mit Holger Prieur (Dellwig) – noch krönt.

Den nächsten Titel für die DJK Rheydt verbucht wieder einmal Katja Nolten: Sie wird im Februar in Hamm westdeutsche Meisterin bei den Schülerinnen durch ein ungefährdetes 2:0 (21:7, 21:13) über Anja Mölders (TTC Horst Emscher). Anja hatte im Halbfinale übrigens eine gewisse Nicole Struse mit 2:0 ausgeschaltet… Die Revanche gelang Anja schon im Doppel, als sie mit ihrer Vereinskameradin Anja Koch die DJK-Paarung Katja Nolten/Tanja Nelis mit 2:1 niederhalten konnte.

Die Zweitligavertretung der DJK Rheydt mischte um Rennen um den Aufstieg zwar kräftig mit, hatte jedoch das Pech, mit TuS Jahn Soest auf ein absolutes Top-Team zu treffen, das am Ende mit sieben Zählern Vorsprung auf Rheydt den Sprung ins Oberhaus schaffte und hier in den folgenden Jahren für Furore sorgte. Dennoch – der zweite Tabellenplatz bedeuten den Höhepunkt der 20-jährigen Erfolgsgeschichte der Damen der DJK Rheydt. Mit Katja Nolten stellte das Team die stärkste Spielerin (35:4 Spiele); doch auch die anderen drei, Beatrix Heinzel (20:10), Ursula Radoux (16:9) und Regine Kissels (11:22) trugen ihr Scherflein zu diesem tollen Erfolg bei. Vergessen werden darf nicht die zweite Mannschaft, die Meister in der Oberliga wurde und in der kommenden Spielzeit ebenfalls in der zweiten Liga spielte. Mit Regina Wüstefeld, Bärbel Schmitz, Claudia Rütters, Christiane Wolff und Sonja Winzen rundete DJK Rheydt II das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte ab.

Doch nicht nur die Damen schwimmen auf der Erfolgswelle: Die 1. Herrenmannschaft schafft den Sprung in die Verbandsliga. Allerdings ist bei den Herren der Unterbau alles andere als sicher. Die zweite Mannschaft spielt – ohne Chancen auf den Aufstieg zu haben – seit Jahren in der 1. Kreisklasse. Einige Jahre später wird diese Tatsache dann negative Auswirkungen auf das „starke“ – bei der DJK Rheydt eher „schwache“ – Geschlecht haben.

Am Saisonende noch einmal Katja Nolten: In ihren letzten Auftritten für den Verein – sie wechselt zum Bundesligisten DSC Kaiserberg – schaffte sie den Hattrick bei den deutschen Schülermeisterschaften in Gladbeck und sicherte sich neben dem Titel bei den Mädchen auch die Silbermedaille im Doppel bei den Titelkämpfen im hessischen Münster. In Gladbeck gab sie nur gegen Nicole Struse einen Satz ab (10:21) und setzte sich im Finale mit 2:0 gegen ihre Endspielgegnerin der WTTV-Titelkämpfe, Anja Mölders  mit 21:18 und 21:9 durch. Mit Cornelia Faltermaier (TTC Klettham-Erding) sicherte sie sich überlegen das Doppel und war mit dem Steinhagener Ralf Dooley im Mixed erfolgreich. Bei den Jugendmeisterschaften war Titelverteidigerin Annette Greisinger wegen ihres Einsatzes bei den Euros in Moskau nicht am Start, doch ob sie den Siegeszug von Katja gebremst hätte ist fraglich. Lediglich einen Satz gab Katja (im Viertelfinale) ab und kam im Endspiel gegen Britta Böckmann zu einem deutlichen 21:11, 21:11. Im Doppel unterlag sie mit Nicole Dekein den favorisierten Elke Pangert/Silke Marx vom TTVWH mit 15:21, 14:21.

1984/85 gehen folgende Mannschaften ins Rennen:

  1. 1.   Damen (2. Bundesliga): Beatrix Heinzel, Christa Hülser, Uschi Radoux, Regine Kissels, Bärbel Schmitz.
  2. 2.   Damen (2. Bundesliga): Claudia Rütters, Anita Klein, Regina Wüstefeld, Christiane Wolff, Sonja Winzen.
  3. 3.   Damen (Verbandsliga): Ulrike Pflüger-Schneider, Anke Schippers, Simone Wojton, Christa Over-Rütters.

1.Herren (Verbandsliga): Burkhard Dresen, Klaus Heister, Rudolf Perner, Thomas Heister, Holger Quade, Willi Ferfers.

Von diesen 20 Akteuren sind immerhin 50%, also 10 Spieler/-innen, Eigengewächse. Eine solche Dichte in der Spitze kann wohl kein anderer Verein im WTTV aufweisen. Dies ist der Beweis für die seit Jahren sehr gute Jugendarbeit der DJK Rheydt.

1985/86 startet die Damen-Mannschaft wieder mit einem schlagkräftigen Team, während die „Zweite“ wieder in der Oberliga an den Start geht und am Ende mit dem neunten Platz knapp dem erneuten Abstieg entgeht.. Spitzenspielerin Sonja Winzen belegt beim Ranglistenturnier des Verbandes im November einen guten achten Rang – hinter den späteren Bundesligaspielerinnen Struse, Nolte, Schmude und Fritzen. Beim Sichtungsturnier im April in Geseke war Sonja dann ganz vorne zu finden – diesmal vor Schmude und Fritzen. Damit qualifiziert sie sich für die deutschen Einzelmeisterschaften und unterliegt gegen das damalige Top-Talent Nicole Struse in der 3. Runde. Im Doppel schafft sie mit ihrer Partnerin Anke Lersch immerhin das Viertelfinale und unterliegt hier gegen keine geringeren als Katja Nolten/Ilka Böhning.

Bei den B-Schülerinnen trat ein neues Talent der DJK Rheydt ins Rampenlicht: Verena Mühlstroh gelang überraschend ein Sieg im Ranglistenturnier.

1986/87 verläßt Trixi Heinzel die DJK in Richtung Bayer Uerdingen. So wird die 1. Mannschaft nun von den Youngstern Bärbel Schmitz, Sonja Winzen und Regine Kissels geführt, die auf die Erfahrung von Uschi Radoux als Spitzenspielerin setzen können. Noch jünger ist die Reserve, die mit Christiane Wolff, Anke Schippers, Simone Wojton, Tanja Nelis und Andrea Siemes zum größten Teil auf Eigengewächse setzt. Diese Spielzeit wird die erste in einer Reihe von nervenaufreibenden: Nur knapp entgeht man dem Abstieg, die Relegation muß helfen. Diese gelingt gegen Steele aber sehr sicher.

Auf der anderen Seite tauchen neue Talente auf: Ulrike Bangder und Michaela Beckers erreichen die B-Schülerinnen-Endrangliste, Verena Mühlstroh wird sechste bei der A-Schülerinnen-Endrunde.

Der erste Trainer

1987/88 dann ein neuer Weg bei DJK Rheydt: mit dem Niederländer Rob de Bas wird erstmals im Erwachsenenbereich ein Trainer engagiert. Er betreut vor allem die Spitzenmannschaft in der 2. Liga, die mit Bärbel Schmitz, Sonja Winzen, Uschi Radoux, Tanja Nelis, Cecile van Gasteren und Regine Kissels wieder vor einer schweren Saison steht.

Zuvor aber wieder einmal ein Erfolg im Einzel: Verena Mühlstroh wird in Gierath westdeutsche Meisterin der Schülerinnen. Nach ihrem Sieg im Halbfinale über Ulrike Sallandt traf sie auf Stefanie Laun von TTC Brauweiler, die sie am Ende mit 24:22 und 24:22 bezwang. Mit Ulrike Sallandt wurde sie dann auch noch Vizemeisterin im Doppel.

Erneut muß sich die DJK Rheydt über eine Relegationsrunde den „Klassenerhalt“ sichern – und steigt dennoch ab. Durch die Zusammenlegung der 2. Ligen Nord und West steigt nur ein Team – TuS Lohauserholz-Daberg – in die Oberliga ab, die anderen Teams werden in die neu zu schaffende Regionalliga eingestuft.

Zweite Liga ade – die Regionalliga ist die neue Heimat

1988/89 geht eine Juniorinnen-Mannschaft an den Start der Regionalliga: neben Bärbel Schmitz und Sonja Winzen, den Stützen des Teams, werden Tanja Nelis – ein Eigengewächs – und Neuzugang Heike Schröder nominiert. Sie kommt vom DSC Kaiserberg nach Rheydt.

Nach durchwachsenem Saisonstart sorgten die Spielerinnen gegen die SG Steele, die 30 Spiele in Folge ungeschlagen geblieben waren, beim 8:4 für eine mittlere Sensation. Für gute Leistungen in der 1. Mannschaft sorgte auch Claudia Kubba aus der Reserve, die sich unangefochten den Aufstieg in die Verbandsliga sicherte. Neben Claudia waren Birgit Ochel, Denise Labus und Verena Mühlstroh für die DJK erfolgreich.

Hans Kepper, ein Tischtennisspieler der ersten Stunde, übernimmt 1989 das Amt des Vereinsvorsitzenden von Heinz Bierbaum.

In der folgenden Spielzeit dann ein schwerer Verlust: Sonja Winzen verändert sich beruflich nach München. Für sie rückt wieder Uschi Radoux ins Team. Es reicht am Ende zum Klassenerhalt; die zweite Mannschaft belegt als Aufsteiger in die Verbandsliga Rang acht.

Mit Neuzugang Birgit Lehr, die jahrelang eine der besten Spielerinnen im WTTV war und erfolgreich in der Bundesliga zum Einsatz kam, verstärkt sich DJK Rheydt zur Spielzeit 90/91 erneut. Mit Norbert Weyers, A-Lizenztrainer aus den eigenen Reihen, löst ein neuer Verantwortlicher Rob de Bas ab, der in der 2. Bundesliga den Aufstieg mit Bayer Uerdingen versuchen will.

Volleyball statt Handball

Die eine Abteilung geht – die andere kommt: Zum 1.5.90 beendet die Handballabteilung ihre Tätigkeit. Mangelhafte Jugendarbeit und die dadurch resultierenden Nachwuchssorgen wurden der Gründungsabteilung der DJK Rheydt zum Verhängnis. Dafür nahm eine neue Abteilung den Spielbetrieb auf: der ehemalige Tischtennisspieler Friedhelm Kirchhofer stellte den Kontakt seiner Volleyball-Hobbygruppe zur DJK her und sorgte dafür das diese in den Verein integriert wurde. Die Volleyballer spielten zunächst nur mit Mixed-Mannschaften in der Stadtliga, nahmen also nicht am Spielbetrieb des Volleyballverbandes teil.

Heidi de Haas heißt der Neuzugang in der Spielzeit 1992/93. Die Holländerin, die als erste Spielerin der DJK „frischklebt“, sorgt mit ihrem kompromißlosen Angriffsspiel für eine Saison ohne Probleme.

Mit einem Schock für die Vereinsmitglieder beginnt die Saison 1993/94: Am 27. August verstirbt überraschend der Vorsitzende der DJK Sportfreunde 08 Rheydt, Hans Kepper. Nachfolger wird bei der JHV im Januar 1994 Norbert Weyers, der jüngste Vorsitzende, den der Verein bislang gehabt hat.

1993/94 dann ein erneuter Zugang: mit der luxemburgischen Jugend-Nationalspielerin Corinne Bremer macht Coach Norbert Weyers einen guten Fang. Zwar benötigt Corinne einige Anlaufzeit, wird dann aber zu einer Leistungsträgerin in der Mannschaft. Daneben erspielte sie sich die Ranglistenposition Nr. 1 in ihrem Heimatland bei den Mädchen.

Eva Kaum, 16-jährige Schülerin und Spielerin in der Verbandsligamannschaft, sorgt auch international für Erfolge: als Austauschschülerin gewinnt sie die Meisterschaften im englischen Cambridgeshire (Februar 1994). Im gleichen Monat ist die DJK wieder einmal Ausrichter einer bedeutenden überregionalen Veranstaltung: Die westdeutschen Einzelmeisterschaften der Schülerinnen und Schüler finden in der Sporthalle Mülfort, die von der Stadt eigens hergerichtet wird, statt. Sieger werden Christine Mettner (TuS Jahn Soest) und Chuja Kojima (Bayer Uerdingen).

Höhepunkt der Saison ist sicherlich – die Radtour des Gesamtvereines. Bei strömendem Regen wird Fronleichnam der Weg in den Norden zur Grillhütte (Gott sei Dank eine Hütte!) in Neersen angetreten. Klatschnaß kommen alle an – und es wird urgemütlich mit guter Stimmung.

Die erste Mannschaft hatte in der Spielzeit 1994/95 arge Probleme: Nach einem sehr schweren Anfangsprogramm stand das Team mit Bärbel Schmitz, Heike Weyers, Corinne Bremer und Heidi Reiter mit 0:10 Punkten am Tabellenende. Die zeitweilige Abwesenheit von Corinne Bremer, die mit der luxemburgischen Nationalmannschaft zunächst in China, später bei vielen internationalen Einsätzen aktiv war, sorgte doch für einiges Nervenflattern. Die Wende kam in der Rückserie: Nach einem 7:7 gegen Ratingen-West folgte am zweiten Spieltag der Paukenschlag. Gegen Tabellenführer Coesfeld gab es ein 7:7, das den Münsterländern am Ende den Aufstieg kostete. Nur eine Niederlage gegen den Meister Spich sorgte für die zweitbeste Rückrundenbilanz aller Teams. Getrübt wurde die Freude durch den Abschied von Corinne Bremer, die wegen ihres Abiturs zurück nach Luxemburg wechselte. Für sie kam Angela Kuhweide aus Elsdorf nach Rheydt, Heike Kausemann (TTC Brauweiler) ersetzte die zuletzt schwache Heidi Reiter.

Ende einer Ära: Adam Schmidt, Trainerdenkmal bei DJK Rheydt, hört – wie schon lange angekündigt – nach seinem 60. Geburtstag auf. Drei Jahrzehnte hatte er, zuverlässig wie eine Schweizer Uhr, zwei- bis dreimal wöchentlich am Tisch gestanden und den Mädchen das Tischtennisspielen beigebracht. Die Nationalspielerinnen Gertrud Hermanns und Kerstin Hommel, Regine Kissels, Bärbel Schmitz, Claudia Rütters – das sind nur einige der Namen  der vielen Mädchen, die von Adam Schmidt zu Spitzens-pielerinnen geformt wurden. Die Spitzenposition der DJK Rheydt bei den Damen sind in erster Linie sein Werk. Die entschei-dende Frage ist: Wird sich sein Weggang kompensieren lassen? Zunächst aber ein herzliches Dankeschön vieler Spielerinnen, die er geformt hat.

1995/96: Eva Kaum hat die zweite Mannschaft in Richtung Wickrath verlassen, Uschi Radoux gibt ein Gastspiel in Holzbüttgen: Rheydts Reserve muß am Ende dieser Spielzeit in die Landesliga absteigen. Martina Hohnen, Bettina Peukert, Simona Bradaric und Michaela Beckers sind einfach überfordert.

Das Regionalliga-Team hat eine ruhige Saison vor sich: Ohne Probleme wird der Klassenerhalt geschafft. In einem Spiel macht die Mannschaft von sich reden: Mit dem 7:7 beim DSC Kaiserberg vermasselt sie wieder einmal einem Aufstiegskandidaten die Tour. Zudem fügt Heike Kausemann der ungarischen Top-Spielerin Ildiko Imamura die einzige Niederlage in zwei Jahren Regionalliga zu: 21:19, 19:21 und 21:19 in einem tollen Spiel sorgt dafür, daß Heike in die Kandidatenliste für die Sportlerin des Monats Mönchengladbach aufgenommen wird.

Im Frühjahr 96 dann wieder eine Spitzenveranstaltung, die die DJK Rheydt zur Zufriedenheit aller durchführt: der Deutschland-Pokal der Schüler in der Halle Giesenkirchen wird vom WTTV sogar gewonnen.

Nicole Skrzynski, das jüngste Talent der DJK Rheydt, schafft den Sprung in die WTTV-Auswahlmannschaft, ebenso wie Sabine Ginko.

Eine Premiere gíbt es im Sommer 1996: Warum die eigenen Kinder in eine Turngruppe bei anderen Vereinen schicken, wenn man das auch im eigenen Verein machen kann? So dachten einige Eltern und gründeten flugs die „Eltern-Kind-Sportgruppe“, die seitdem erfolg-reich das Angebot der DJK Sportfreunde erweitert

Mit Nicole Skrzynski beginnt auch wieder die Erfolgsgeschichte des weiblichen Nachwuchses: 1996 schafft Nicole den Sprung in den D-Kader des DTTB, 1997 folgt mit Karolina Becker das nächste Talent. Nicole wird Ranglistendritte der B-Schülerinnen, Karolina gewinnt das Turnier der C-Schülerinnen (als D-Schülerin!). Dahinter lauert mit Sarah Przeperski bereits die nächste, die den Sprung nach oben schaffen kann.

Nicole wird im November 97 in der A-Rangliste des WTTV achte, hat aber die gleiche Punktzahl wie die fünfte – und schlägt alle gleichaltrigen Spielerinnen.

Die Spielzeit 97/98 beginnt wieder einmal mit einem herben Rückschlag bei den Herren: Nachdem erfolgreich die Jugendlichen Daniel Rothe und Joachim Schulz in der Bezirksliga mitmischten, kamen natürlich Angebote von anderen „finanzkräftigen“ Vereinen (ohne Jugendarbeit versteht sich). Und nachdem sich Joachim zum Wechsel zum Lokalrivalen NF Rheydt entschlossen hatte, war innerhalb von zwei Wochen jeder andere Spieler mit neuen Teams versorgt – erstaunlich, weil zuvor jeder bestritt, Kontakt mit anderen Vereinen zu haben. Also ausverkauft – und Rückzug der 1. Mannschaft. Die „neue 1.“, die im Jahr 97 nur knapp den Klassenerhalt geschafft hatte (Kreisliga), muß also die Fahnen bei den Herren hochalten.

Die Damen aber sorgen für weiter Erfolge: der dritte Platz der Regionalligadamen ist das beste Ergebnis in dieser Spielklasse, die Zweite wird ohne Punktverlust Meister der Landesliga, die Dritte ohne Niederlage Meister der Bezirksklasse. Die neugegründete Vierte kann – begünstigt durch Rückzüge höher spielender Teams – ebenfalls noch den Aufstieg in die Kreisliga feiern.

Belohnt wird im April die gute Jugendarbeit bei der DJK: bei einem Wettbewerb der Sportjugend in Mönchengladbach schneidet der Verein als fünfter hervorragend ab und erhält einen mit 2000.-DM dotierten Preis.

DJK Rheydt am Ende des Jahrtausends – an Bewährtem festhalten, Neues wagen

Ein eingespieltes Vorstandsteam bewältigt 1998 die Arbeit bei der DJK Rheydt. Seit vier Jahren stehen Norbert Weyers und Wolfgang Peters an der Spitze des Vereines. Unterstützt werden sie vom „DJK-Urgestein“ Heribert Nelis, der seit mehr als dreißig Jahren im Vorstand des Vereines in der Abteilungsleitung für Tischtennis und -aktuell – als Geschäftsführer tätig ist. Ebenfalls ein alter Hase ist Kassenwart Gustav Laufenberg, der seit den achtziger Jahren die Finanzen fest im Griff hat. Uwe Dörenberg leitet die Geschicke der Volleyballabteilung seit Anfang 1998, hat sich aber vorher schon stark engagiert. Einen der wichtigsten Posten hat der Sportwart inne: Frank Herrmanns ist im zweiten Jahr in dieser Funktion tätig.

Die Jugendabteilung, seit nunmehr dreißig Jahren das Aushängeschild des Vereines, wird von einem Jugendausschuß geleitet, dem Bärbel Schmitz vorsteht. Stellvertreter Bülent Bagir, Kassenwart Heike Weyers sowie vier Beisitzer aus der eigenen Jugend helfen mit, die vielfältigen Aufgaben im sportlichen und aussersportlichen Bereich abzudecken.

Für die sportlichen Erfolge sorgt ein großes, ausgebildetes Trainerteam: A-Lizenz-Trainer Florian Noé kümmert sich insbesondere um das Training der Damen-Team, während unter Führung von Norbert Weyers (ebenfalls A-Lizenz) ein B-Lizenz-Trainer, vier C-Lizenz-Trainer und drei D-Lizenz-Trainer für die Nachwuchsarbeit verantwortlich zeichnen. Hinter diesen Trainern stehen noch weitere Helfer und vor allem die Eltern, ohne die eine solche Leistungsentwicklung nicht möglich wäre.

Elif Bagir (aus den eigenen Reihen) und Monika Kröll sind für die Übungsstunden der Eltern-Kind-Sportgruppen zuständig, und in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk des Stadtsportbundes sorgt eine ausgebildete Übungsleiterin für die neuesten Angebote des Vereines: Power-Fitness und Problemzonengymnastik.

Tischtennis in der Saison 98/99

In der Tischtennisabteilung gehen vier Damen-, drei Herren- und acht Jugendmannschaften an den Start. Das Top-Team des Vereins, die Regionalliga-Damen, hat sich mit der niederländischen Ex-Nationalspielerin Mirjam Hooman sowie Barbara Völkerding (beide vom Zweitligisten Holtriem) verstärkt und zählt zu den Meisterschaftfavoriten der Liga. Allerdings ist mit Absteiger DJK TuS Holsterhausen, die die bundesligaerfahrene Ilka Böhning verpflichten konnten, der Top-Favorit zu suchen. Die Verbands-ligadamen, als Aufsteiger nicht unbedingt Favorit, wollen an der Tabellenspitze mitmischen. Die Dritte in der Bezirksliga hat seine Spitzenspielerinnen Nicole Skrzynski (zweite Mannschaft) und Britta Liebchen (nach Holzbüttgen) abgeben müssen und dürfte mit dem Klassenerhalt zufrieden sein. Verstärkt wird die Mannschaft von Sonja Vehlow, die vom TV Erkelenz nach Rheydt kommt. Die Vierte strebt nach dem knapp verpassten Aufstieg im Vorjahr die Meisterschaft der Kreisklasse an und verstärkte sich mit den Schülerinnen Eva Schmitz und Sarah Przeperski

Die Herrenmannschaften sind reine „Hobby“-teams und wollen ihre Spielklassen halten – mehr muß nicht sein. Ohne Streß, dafür mit guter Kameradschaft in den drei Mannschaften, wird hier das Nebeneinander von Leistungs- und Breitensport vorgelebt.

Im Jugendbereich startet nach langen Jahren erstmals wieder eine Jungenmannschaft auf Bezirksebene. Die vier um Kreisranglistenspieler Stefan Wustmann wollen zumindest eine gute Figur abgeben und nicht zum Schlachtopfer der Liga werden.

Im Einzelbereich ruhen die Hoffnungen auf Nicole Skrzynski, die bei den westdeutschen Einzelmeisterschaften der Schülerinnen und in der Rangliste ganz vorne landen kann. Darüber hinaus soll sie auch auf Bundesebene an die Erfolge der DJK-Mädchen anknüpfen.

Im Damenbereich sind alle Spielerinnen der ersten und zweiten Mannschaft gut genug, um auf Bezirks- und westdeutscher Ebene für gute Plazierungen zu sorgen. Doch geht bei den meisten das Studium, der Beruf oder – ganz wichtig – die Familie vor, so daß nicht alle in den Siegerlisten auftauchen werden. Am ehesten ist mit Barbara Völkerding zu rechnen, die – für Niedersachsen startend – gute Erfolge bei den Damen und den Juniorinnen erzielte.

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